In meiner theoretischen Mastervorarbeit habe ich mich mit Objekten zwischen Architektur und Skulptur befasst. Dabei lag der Fokus auf Grenzbereichen von Architektur und Kunst, die theoretische sowie angewandte Auflösung oder Abgrenzung dieser Bereiche sowie ihre potentiellen Chancen durch Verschmelzung in der Anwendung.
Bei den ‚architektonisch erweiterten Skulpturen‘ handelt es sich, nach meiner Definition, um autonome Objekte, deren Funktion nicht auf den ersten Blick klar erkenntlich sein muss, sondern sich über Zeit frei formen kann. Die Grenzen zwischen Subjekt und Objekt sind oftmals verschwommen und die Interaktion mit dem Betrachter steht im Mittelpunkt. Das Erlebnis und die Erforschung von sinnlichen Eindrücken und Reflexionen sowie der kulturelle Austausch findet durch sie im täglichen Leben statt.
1978 eröffnete Rosalind E. Krauss mit ihrem Aufsatz ‚Skulptur im erweiterten Feld‘ den Diskurs über die Grenzbereiche von Kunst, Architektur und Landschaft. Auslöser waren damals erste Erscheinungen in der Kunst der 60er Jahre, als Architektur und Landschaft zum expliziten Subjekt gemacht wurden.
Die Grenzbereiche sind seit jeher in Bewegung und unterliegen dynamischen Veränderungen der Felder. Kunst und Architektur scheinen sich heute teils bis zur Unkenntlichkeit anzunähern – zu verschmelzen – und sich beinahe im Feld aufzulösen.