Theoretische Mastervorarbeit In meiner theoretischen Mastervorarbeit habe ich mich mit Objekten zwischen Architektur und Skulptur befasst. Dabei lag der Fokus auf Grenzbereichen von Architektur und Kunst, die theoretische sowie angewandte Auflösung oder Abgrenzung dieser Bereiche sowie ihre potentiellen Chancen durch Verschmelzung in der Anwendung. Bei den ‚architektonisch erweiterten Skulpturen‘ handelt es sich, nach meiner Definition, um autonome Objekte, deren Funktion nicht auf den ersten Blick klar erkenntlich sein muss, sondern sich über Zeit frei formen kann. Die Grenzen zwischen Subjekt und Objekt sind oftmals verschwommen und die Interaktion mit dem Betrachter steht im Mittelpunkt. Das Erlebnis und die Erforschung von sinnlichen Eindrücken und Reflexionen sowie der kulturelle Austausch findet durch sie im täglichen Leben statt. 1978 eröffnete Rosalind E. Krauss mit ihrem Aufsatz ‚Skulptur im erweiterten Feld‘ den Diskurs über die Grenzbereiche von Kunst, Architektur und Landschaft. Auslöser waren damals erste Erscheinungen in der Kunst der 60er Jahre, als Architektur und Landschaft zum expliziten Subjekt gemacht wurden. Die Grenzbereiche sind seit jeher in Bewegung und unterliegen dynamischen Veränderungen der Felder. Kunst und Architektur scheinen sich heute teils bis zur Unkenntlichkeit anzunähern – zu verschmelzen – und sich beinahe im Feld aufzulösen.
Baumeister Campus Lab ‚Im Film „Zurück in die Zukunft II“ aus dem Jahr 1989 geht der Wissenschaftler Dr. Brown auf Zeitreise ins Jahr 2015. Im fiktiven Jahr 2015 beherrschen fliegende Autos und Skateboards die Straßen. Flachbildschirme, Skype und Smartphones sind Alltag. Viele dieser Neuerungen sind mittlerweile Wirklichkeit geworden, 1989 noch undenkbare Erfindungen und Szenarien tatsächlich eingetreten. Sie beeinflussen unser Leben heute maßgeblich. Das „intelligente Gebäude“ ist eine weitere Stufe. Wohnungen und Häuser scheinen sich derzeit in begehbare, vernetzte Computer zu verwandeln. Die neue Architektur denkt mit: nicht als starre architektonische Hülle, sondern selbstlernender und automatisierter Wohnraum. Bereits 1921 forderte Le Corbusier hochentwickelte Wohnmaschinen, Häuser so effizient und funktional wie Maschinen ohne jegliches Dekor. Fabrikgebäude, Fahrzeugkabinen und Dampfschiffe fungierten als Vorbilder für Corbusiers Entwürfe. Diese Zweckmäßigkeit übertrug er auf Häuser. Er sah den Wohnapparat als Instrument an, der das Leben der Bewohner erleichtern sollte. Die Vorgänge vereinfachen, die Hausarbeit effizienter gestalten – Le Corbusier baute Müllschlucker in seine Häuser ein, Aufzüge und moderne Heiz- und Elektrosysteme. Das moderne Smart Home geht noch sehr viel weiter. Die Zusammenführung aller elektronischen Geräte in einem Gebäudeautomationssystem wie zum Beispiel KNX bietet die Chance einer optimal koordinierbaren Steuerung. Durch die Vernetzung sämtlicher Geräte und Anlagen […]
Porto Alegre, Brazil Der Semesterentwurf ‚MultipliCity‘ beschäftigt sich mit dem Gedanken, dass man über freie, künstlerisch orientierte Architektur Menschen zusammen bringen und einen Anstoß für eine gesellschaftliche Entwicklung geben kann. Eine Schnittstelle im Stadtbild, dass kein Klassensystem erlaubt und wo sowohl voneinander als auch miteinander gelernt wird. Die Stadt Porto Alegre, im Süden Brasiliens, hat in ihren Grundgesetzen verankert, dass die Bevölkerung durch partizipative Kommunalentscheidungen direkt an politischen Diskussionen Teil haben soll und wird daher oft als Paradebeispiel einer modernen demokratischen Stadt gesehen. Leider scheitert das System in der Realität an Korruption und Unterdrückung, Gewalt und Kriminalität sowie räumlichen und sozialen Diskrepanzen, die in erster Linie auf das bis heute sehr stark ausgeprägte Klassensystem zurückzuführen sind. Den Menschen, durch ihre südamerikanische Kultur sehr begeisterungsfähig, spontan und eher von Frohnatur geprägt, scheint ein Lebensumfeld aufgedrückt, dass ihrem eigentlichen Wesen nicht zu entsprechen scheint. ‚MultipliCity‘ versucht einen Gegenentwurf zu gestalten und so den gesellschaftlichen Strukturen zu entkommen. Die Entwurfsthese setzt voraus, dass Architektur ein Initialzünder für gesellschaftlichen Wandel sein kann. Durch seine äußere Erscheinung weckt sie Kreativität und Neugierde in seinem Betrachter und durch die Vielfalt des Angebots werden produktive und kommunikative Prozesse initiiert. Objekt und Subjekt aktivieren sich gegenseitig und Barrieren, […]