MultipliCity

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02 Mrz. 2016 in 2015

Info: Kooperation der Lehrstühle Entwerfen, Architektur und Design (Prof. Schmutz), Architektur und Gebäudetechnologie (Prof. Rudolph) und Architektur, Entwerfen und Gebäudelehre (Prof. Fritz)

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Porto Alegre, Brazil

Der Semesterentwurf ‚MultipliCity‘ beschäftigt sich mit dem Gedanken, dass man über freie, künstlerisch orientierte Architektur Menschen zusammen bringen und einen Anstoß für eine gesellschaftliche Entwicklung geben kann. Eine Schnittstelle im Stadtbild, dass kein Klassensystem erlaubt und wo sowohl voneinander als auch miteinander gelernt wird.
Die Stadt Porto Alegre, im Süden Brasiliens, hat in ihren Grundgesetzen verankert, dass die Bevölkerung durch partizipative Kommunalentscheidungen direkt an politischen Diskussionen Teil haben soll und wird daher oft als Paradebeispiel einer modernen demokratischen Stadt gesehen. Leider scheitert das System in der Realität an Korruption und Unterdrückung, Gewalt und Kriminalität sowie räumlichen und sozialen Diskrepanzen, die in erster Linie auf das bis heute sehr stark ausgeprägte Klassensystem zurückzuführen sind. Den Menschen, durch ihre südamerikanische Kultur sehr begeisterungsfähig, spontan und eher von Frohnatur geprägt, scheint ein Lebensumfeld aufgedrückt, dass ihrem eigentlichen Wesen nicht zu entsprechen scheint.
‚MultipliCity‘ versucht einen Gegenentwurf zu gestalten und so den gesellschaftlichen Strukturen zu entkommen. Die Entwurfsthese setzt voraus, dass Architektur ein Initialzünder für gesellschaftlichen Wandel sein kann. Durch seine äußere Erscheinung weckt sie Kreativität und Neugierde in seinem Betrachter und durch die Vielfalt des Angebots werden produktive und kommunikative Prozesse initiiert. Objekt und Subjekt aktivieren sich gegenseitig und Barrieren, die durch Vorurteile und Angst geprägt sind, werden abgebaut. Basierend auf Joseph Beuys Zitat ‘Jeder Mensch ist ein Künstler’, liegt der thematische Fokus auf der Wissensvermittlung und der freien Kunst im weitesten Sinne.